aus: Motyer, Steve, "Narrative Theology in John 1-5," in J. Lierman, Hg., Challenging perspectives on the Gospel of John, 2006 (Tübingen: Mohr Siebeck, 194-209).

Dan Stiver folgend beschreibt der Autor drei Arten:
1.1 Theology in Narrative
"...is simply theology embedded in a narrative" (:195). "The narrative is christological because it narrates a christological confession" (:195, z. B. Joh 1,35-42).
ABER, das ist wohl mehr "theology in narrative" (:195). Es kann beobachtet werden, dass bei einem solchen Zugang die Bedeutung des Narrativen marginalisiert wird (:195f). Ein solcher Zugang hatte viele Nachahmer (vgl. Kommentar von C. K. Barrett). Ein solcher Zugang in Bezug auf das JohEv muss aber wohl als reduktionistisch bezeichnet werden. Die vitale Seite des Evangelisten verliert sich dadurch (:196).

1.2 Theology in Metanarrative
stellt genau das Gegenteil dar: "It moves away from a focus on themes within, to emphasize an overarching metanarrative which re-describes the whole biblical literature in all its diversity" (:196, z. B.  die sog. Yale school). Es will auch eine Brücke zwischen Leser und Text schlagen - der Leser nimmt sich mit seiner Story in die Story der Bibel hinein - es gibt keinen neutralen Boden, auf dem der Leser steht - es wird auch zu seiner Geschichte (:197).
Eine herrliche Vision - jedoch gibt die Bibel diese einheitliche Meta-Story nicht vor (:197). Viele Teile der Bibel können maximal nur am Rande bedeutend sein z.B. für die Schöpfung, den Fall des Menschen etc. Außerdem übersieht ein solcher Ansatz auch den innerbiblischen Dialog/Debatte (:197, z. B. Gesetz und Evangelium, Weisheit und Gesetz, Prädestination und Verantwortung, etc.).

1.3 Narrative as Testimony to Experience
"It sees narrative as a cultural construct, starting from a conception of human life as having an essentially narrative structure" (:198, z. B. die sog. Chicago School, vor allem Paul Ricoer und in der Theology Walter Brüggemann).
W. Brüggemann sieht nicht ein übergreifende Geschichte nach dem Modell ordo salutis, "but rather 'Israel's life is told as a drama of people chosen and formed; judged and scattered; gathered, loved, forgiven, and remembered ... into the Pit and out of the Pit'. Narrative theology, on this model, simply testifies to the paradoxical reality of the lived relationship with God, even if this testimony cannot be developed into any kind of final, coherent statement about God and the world" (:199).

Fazit: Alle diese drei Zugänge haben Wahres in sich (:199). Zum ersten: man kann einfach festhalten, dass das Joh theologische Aussagen im Narrativen enthält (:199). Die anderen beiden Zugänge sind weniger offensichtlich (:199f).



2. John's Theology in Metanarrative and Testimony
2.1 Narrator as Witness
In Joh 1,14-18 erscheint erstmals der Erzähler (:200, siehe das "we" (wir) in Joh 1,14 und beachte als Inklusion auch Joh 21,24). Dieses 'wir' unterscheidet sich vom Johannes d. Täufer, da er Zeuge ist, das 'wir' aber nur reagiert (:200).

2.2 Foundation of a Metanarrative
Joh 1,14-18 steht in Beziehung zu Exodus 33-34 (bes. Ex 34,6-7; :201f).

2.3 Meet the Narrator: Who are "We"?
Beachte die Beziehung zwischen Joh 1,12.14 u. 2,11: Allgemein gesagt, präsentiert sich das JohEv als Erzählung der Jünger Jesu (:203). Aber wer sind seine Jünger? These: "The 'we'-narrator of 1:14, therefore, is identified as those who claim to enjoy the fulfilment of the promise of 1:51" (:205).

2.4 Sources of John's Narrative as Testimony
"John's narrative displays quite varied convictions about Jesus", was den Leser veranlaßt um die wahre Identität Jesu zu ringen (:208).

3. Conclusion
"Narrative as testimony certainly finds a solid scriptual base in the Fourth Gospel. It is through the experience of encounter with Jesus that all these varieties of faith-conviction emerge" (:208).


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