Wie kann man Theologie gut in einer Gemeinde lehren? Ich bin desillusioniert, was die Vermittlung von Lehre durch Predigten am Sonntagmorgen betrifft. Mein Eindruck ist, dass die Gottesdienstbesucher nach Anwendungen für ihr Leben fragen und deutlich weniger nach theologischen Konzepten (die hoffentlich im nächsten Schritt Anwendungen bieten). Wie kann man aber eine Gemeinde sensibilisieren, um über theologische Fragestellungen nachzudenken?

Der folgende Artikel stellt diesbezüglich einige Versuche vor.

Meine Erfahrung ist, dass unser Bibelkolleg ('aufgemotzte' Bibelstunde; s. vorherige Einträge) dazu eine gute Möglichkeit ist. Ich habe da bereits einige interessante theologische Themen angepackt. Allerdings merke ich auch, dass es darauf ankommt, wie man es verpackt. Je nach Thema variieren die Besucherzahlen doch stark. Dabei fällt mir ein, dass ich doch die letzten Themen noch veröffentlichen muss ("Sekten" und "Bedeutung der Auferstehung").


3 Comments

  1. Ein wichtiger Artikel, wobei ich den englischen Text noch nicht gelesen habe:-). Ich mache die Erfahrung, dass wenn ich nur "Theologie" als Wort erwähne, ein innerliches Abschalten stattfindet. Bin mir aber sicher, dass viele es unterschätzen, was eine gute Theologie im Alltag leisten kann.
    Wäre vielleicht mal wert, sich in einem Serien-Blog damit zu beschäftigen, zumal oben "Theologie und Spiritualität" steht...

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  2. Ich meine sogar, dass nicht nur ein innerliches Abschalten stattfindet, sondern eine innerliche Abneigung vorhanden ist. Ich mache die Erfahrung, dass Probleme und Sachfragen der Gemeinde nur noch pragmatisch bearbeitet werden und man kaum bereit ist die theologische Grundlage zu erarbeiten.
    Wenn dann die Theologie den pragmatischen Weg in Frage stellt, wird Theologie sogar als Bedrohung wahrgenommen.

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  3. Ich muss euch leider voll zustimmen. Allerdings ist dies nicht nur meine Erfahrung aus Gemeinden,sondern teilweise geschieht dies auch an Bibelschulen.

    Zu dem Punkt von Alex H. hatten wir neulich eine interessante Unterhaltung im Pastorenkreis. Es ging zwar dabei eigentlich um den Umgang von Gemeinden mit den Pastoren, aber ich denke, dass dies auch hier zu übertragen ist.

    Und zwar haben einige Pastoren die Besorgnis geäußert, dass unser Gemeindeleben sich in den letzten Jahrzehnten sehr verändert hat, weil immer Gemeinden in ihren Vorständen Führungskräfte aus der Wirtschaft haben.
    Dadurch entsteht in den Gemeinden deutlich stärker der "Erfolgsanspruch". Dadurch wird eben auch alles, was nicht unmittelbar weiterbringt als überflüssig angesehen (in diesem Fall eben die Theologie).
    M.E. könnte dies eine (von mehreren) mögliche Antwort auf unser beschriebenes Dilemma sein...

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